Ausflug zur Sauna Træna Badstue
Das erste, was Ihnen auffällt, wenn Sie Siw und Anita treffen – abgesehen von den goldenen Gummiringen um ihre Hüften – ist ihre Energie. Wenn Sie jemand überreden kann, oberhalb des nördlichen Polarkreises ein Bad im Meer zu nehmen, dann diese beiden.
Anita Sjøset und Siw Jeanette Berg sind Teil des Kollektivs, das die Sauna Træna Badstue führt. Im Jahr 2016 arbeitete eine Gruppe von Architekten, Künstlern und Einheimischen zusammen, um das älteste Bootshaus der Insel in einen Saunaraum – oder Badstue auf Norwegisch – und einen Treffpunkt zu verwandeln.
Das Kai-Gebäude wurde in früheren Zeiten als Lager für ein Boot und Fischereigeräte genutzt, aber 2016 war es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr in Verwendung. „Das Haus war so verrottet, dass es fast eingestürzt wäre“, sagt Siw. „Die Aufräumarbeiten dauerten Tage, es war voll altem Müll.“
Heute ist das Gebäude eine der stimmungsvollsten Saunen Norwegens. Sie ist mit Kerzen beleuchtet und bietet einen Blick auf die Küste von Helgeland. Die vorhandene Treppe führt bei Flut direkt ins Meer, bei Ebbe an die felsige Küste.
Das Team, das Sie bei Ihrem Bad in der Arktis begleitet
Anita lebt in Træna, seit sie vier Jahre alt ist. Siw zog 2019 hierher, ein Jahr nachdem sie zum ersten Mal einen Fuß auf die Inseln gesetzt hatte. Sie fühlten sich sofort wie ihr Zuhause an und sie wusste, dass sie hier leben wollte.
Gemeinsam leiten sie unseren Ausflug Bad in der Arktis mit Saunabesuch, an dem Sie teilnehmen können, wenn Sie mit uns auf der Hurtigruten Spitzbergen-Linie reisen. Es gibt niemanden, der Ihnen die belebende Erfahrung, die der Wechsel zwischen heißer Sauna und kühlem Meer bietet, besser näherbringen könnte.
Jedes Mal, wenn wir in Træna einlaufen, warten die beiden schon im Hafen, schwenken norwegische Flaggen und tragen ihre aufblasbaren goldenen Ringe, blauen Hüte und T-Shirts, die mit ihren eigenen lachenden Gesichtern bedruckt sind. Ein Anblick, der Sie garantiert zum Schmunzeln, wenn nicht sogar zum lauten Lachen bringt!
Während wir uns unterhalten, erzählen sie mir Geschichten über ihr Leben auf Træna, wie zum Beispiel, dass sie am Tag, nachdem Siw einen Dokumentarfilm über Orcas gesehen hatte, zu einer Insel geschwommen sind.
Siw: Unter mir war alles schwarz, aber dann sah ich dieses weiße Ding auf mich zukommen. Ich hatte gerade erfahren, dass Orcas ihren blassen Bauch in Richtung ihrer Beute drehen, wenn sie angreifen.
Anita: Es gibt hier tatsächlich Orcas.
Siw: Oh mein Gott, ich habe mich so erschrocken! Normalerweise gerate ich im Wasser nie in Panik, aber dieses Mal schon.
Anita: Und dann habe ich angefangen, zu lachen!
Siw: Und mir wurde klar, dass es der Sandboden war, weil wir uns der Insel näherten! Anita hat nur gelacht. Sie war etwa 10 Meter hinter mir.
Anita: Ich bin eine langsame Schwimmerin.
Siw: Sie wäre fast ertrunken, so sehr hat sie gelacht. Und ich war in Panik und habe auch gelacht. Ich dachte wirklich, ein Orca wäre hinter mir her!
Anita: Aber wir haben überlebt!
So verlaufen alle Gespräche mit Anita und Siw. Sie sind schlagfertig und lustig, haben immer eine Antwort parat. Sie beenden die Sätze der jeweils anderen und sind beide wahnsinnig kontaktfreudig – obwohl sie darauf bestehen, dass Anita die Schüchterne ist (in Wahrheit ist keine von ihnen auch nur im Entferntesten schüchtern)!
Sie lenken Sie auch von dem Teil des Ausflugs ab, vor dem sich viele Menschen ein wenig fürchten: das Eintauchen in den Ozean so weit im Norden.
Tipps für ein Bad in der Arktis
Deshalb hier die Tipps von Anita und Siw, wie Sie das Beste aus Ihrem Sauna- und Badeerlebnis in der Arktis machen können.
1. Gehen Sie es beim Einstieg in das kalte Wasser langsam an
„Ich nehme Ihre Hände und sage Ihnen, dass Sie mir in die Augen schauen, tief durchatmen und sich auf das konzentrieren sollen, was ich Ihnen sage. Wir gehen es langsam an. Dann gehen Sie zurück in die Sauna und wieder zurück ins Meer“, sagt Siw. „Wir bekommen die besten Umarmungen von den Leuten, wenn sie uns wieder verlassen. Sie sagen: ‚Danke, ohne Sie hätte ich das nicht geschafft!‘“
2. Tragen Sie eine in kaltes Wasser getauchte Mütze, wenn Sie in die Sauna gehen
„Er hält Ihren Kopf und Ihr Gehirn kühl, sodass Sie länger in der Sauna bleiben können“, sagt Anita. „Wir haben immer Mützen, die man sich ausleihen kann, und wenn man ins Meer geht, sieht das mit den verschiedenen Farben einfach toll aus!“
3. Tragen Sie Neoprenschuhe zum Schutz Ihrer Füße
„Wir tragen immer gute Schuhe aus 5 mm dickem Neopren, um unsere Füße zu schützen, wenn wir an der felsigen Küste entlanglaufen“, erzählt Anita.
Neoprenschuhe helfen auch gegen die Kälte in Ihren Gliedmaßen. Ein guter Tipp ist auch, die Hände aus dem Wasser zu halten. „Wir haben beide sehr kalte Hände und das hilft uns sehr“, fügt Siw hinzu.
4. Singen Sie ein Lied, um sich von der Kälte abzulenken
„Singen beschäftigt Ihr Gehirn, sodass Sie sich nicht auf die Kälte konzentrieren müssen“, sagt Siw. „Das ist eine tolle Ablenkung.“
„Das machen wir manchmal, wenn wir schwimmen“, fügt Anita hinzu. „Mitten im Kanal wird es wirklich kalt, obwohl wir Neoprenanzüge tragen, also fangen wir an zu singen, weil wir unser Gehirn mit etwas anderem beschäftigen müssen, vor allem, wenn es ein bisschen Wind gibt, eine kleine Welle in meinem Gesicht landet oder ich Wasser in die Nase bekomme!“
5. Wagen Sie den Sprung ins Wasser direkt bevor Sie sich anziehen, um maximale Wirkung zu erzielen
„Wenn Sie sich direkt nach der Sauna anziehen, werden Sie müde“, erklärt Siw.
„Wenn wir spätabends in die Sauna gehen, ziehen wir danach gleich unsere Kleidung an, weil wir dann schlafen wollen. Aber wenn Sie maximal von der Energie profitieren wollen, die Ihnen der Sprung ins Wasser verleiht, dann ziehen Sie sich am besten direkt danach um.“
Probieren Sie es selbst
Wenn uns das Sauna- und Badeerlebnis in der Arktis auch nur die Hälfte der Energie gibt, die Anita und Siw haben, ist es einen Versuch wert! Und sie sind die perfekten Begleiter für dieses Abenteuer.
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