Kapitänin aus Leidenschaft
Für die Kapitänin Maryann Bendiksen bedeutet das Leben an Bord eines Schiffes eine Freiheit, die sie gegen nichts in der Welt eintauschen würde. Dies ist die Geschichte davon, wie Sie Kapitänin auf der Postschiffroute von Hurtigruten wurde.
Auf zu fernen Ufern
Maryann wuchs im malerischen Reine auf, einem der fotogensten Fischerdörfer der Lofoten. Seit ihrer Kindheit begeistert sich die 41-Jährige für die wunderschönen Meereslandschaften Norwegens und so ist es nicht verwunderlich, dass sie das Meer sehr liebt und wertschätzt.
Maryanns Weg zu ihrer heutigen Tätigkeit als Kapitänin begann als junge Frau an Bord unserer Schiffe. Hurtigruten ist mit seinen Postschiffen einer der größten Ausbildungsbetriebe in Norwegen. Es ist nicht unüblich, dass junge Menschen, die an der Küste aufwachsen, ihren ersten richtigen Job als Besatzungsmitglied bei uns haben.
Die neugierige und wissbegierige Maryann wollte neue Horizonte entdecken und fand den Lebensstil auf den Schiffen aufregend. „Nach meinem Schulabschluss nahm ich einen Job im Catering-Team auf den Schiffen der klassischen Postschiffroute von Hurtigruten an. Dabei lernte ich einige Seeleute kennen, und mir wurde klar, dass ich einen Beruf haben wollte, bei dem man etwas von der Welt sieht.“
Zurück in heimischen Gewässern
„Seeleute sind mehrere Monate am Stück unterwegs, wenn sie arbeiten. Jede Seereise bringt neue Abenteuer mit sich, man entdeckt die Welt und fühlt sich frei. Deswegen wusste ich, dass dieser Job genau mein Ding ist“, sagt sie mit einem sanften Lächeln.
Nach ihrem Abschluss machte Sie auf einem Tanker eine Ausbildung zur Matrosin, auf dem sie die nächsten acht Jahre arbeitete. „Das war eine schöne Zeit. Normalerweise waren wir mehrere Monate am Stück unterwegs und kamen auf der ganzen Welt herum. Besonders toll fand ich es in den Wintermonaten, wenn es in Norwegen dunkel und kalt war und ich in sonnenverwöhnten, tropischen Gewässern herumschipperte“, sagt sie und lacht dabei ein wenig.
Maryann bemerkte schnell, dass ihre Familie und Freunde in Norwegen ihr fehlten. „Nach ein paar Jahren auf See begann ich, die Menschen zu Hause zu vermissen. Mir fehlten auch die verschiedenen Jahreszeiten, wie es sie in Norwegen gibt, wo jede Jahreszeit auf ihre Art schön ist.“
Um näher an der Heimat zu sein, nahm Maryann 2011 eine Stelle als Erste Offizierin auf einem der Schiffe der klassischen Postschiffroute von Hurtigruten an und stieg schließlich 2018 zur Kapitänin auf. 45 % aller Führungskräfte in unserem Unternehmen sind Frauen; und wir haben gezielte Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass dieser Trend anhält und weiter zunimmt. Beispiele wie Maryann sind eine Inspiration für viele, nicht zuletzt für junge Frauen, die fasziniert von der Seefahrt sind und eines Tages auch einmal Kapitänin eines Schiffes werden wollen.
An der norwegischen Küste navigiert Maryann gekonnt durch das Wetter und die Wellen der verschiedenen Jahreszeiten. „Die Küste ist wunderschön, aber auch nie dieselbe. Man muss sie genau kennen, um sie zu verstehen“, sagt sie. „Ich lerne bei jeder Fahrt neue Dinge über die Küste. Das fordert mich auf eine Weise, die ich als äußerst bereichernd empfinde“, sagt Maryann. „Da sich die Landschaft entlang der Route immerzu verändert und zu jeder Jahreszeit anders aussieht, fühlt sich jede Fahrt einzigartig und besonders an.“
Ein Tipp der Kapitänin
Maryann macht es auch Freude zu wissen, dass jede Fahrt für viele ihrer Passagiere eine wunderbare neue Erfahrung ist. Als jemand, der die norwegische Küste wie eine alte Bekannte kennt, hat die Kapitänin einen Tipp für Reisende, die an Bord kommen: „Ich empfehle den Gästen immer, ihr eigenes Fernglas mitzubringen. Von Deck aus gibt es so viel zu entdecken; manches davon kann man ohne Fernglas kaum erkennen – zum Beispiel Skulpturen von lokalen Künstlern, wilde Tiere und charmante, gemütliche Hütten.“
Kapitänin Maryann ist gespannt, was sie als nächstes an der Küste erleben wird. Sie resümiert: „Die Arbeit als Kapitänin ist manchmal schwer und man muss einige Opfer in Kauf nehmen, aber das ist es definitiv wert. Ich kann mir keine interessantere und erfüllendere Beschäftigung vorstellen.“