Eine Kurzeinführung in die arktische Astronomie
Wenn Sie eine Kreuzfahrt am Polarkreis oder in dessen Nähe machen, haben Sie die Möglichkeit, einige der aufregendsten Sehenswürdigkeiten des Himmels aus der ersten Reihe zu sehen.
Die arktische Astronomie
Auf einer Reise über den Nordpolarkreis bekommen Sie einen Platz in der ersten Reihe für einige der spannenden Blicke in den Himmel. Im Sommer können die Reisenden die Mitternachtssonne sehen. Dieses faszinierende Phänomen macht Ihnen anschaulich die Bewegungen des Erdballs bewusst. Neben dieser Zeit des konstanten Sonnenlichts ist der Polarkreis der perfekte Ort, um das Nordlicht zu bewundern. Es gibt nur wenige Erlebnisse, die dem Anblick gleichen, wenn diese Bänder aus farbigem Licht über den Himmel tanzen.
Für Sternengucker ist der Winter die beste Zeit des arktischen Jahres. Nach Angaben der Europäischen Südsternwarte sind die Witterungsbedingungen in der Arktis im Winter stabil. Dies sorgt zusammen mit der konstanten oder beinahe konstanten Dunkelheit für einen klaren Himmel und perfekte Bedingungen, um die Majestät des nächtlichen Himmels zu erleben. Hier ist eine Kurzeinführung in die Sternbilder, die Sie am Nordpolarkreis sehen können:
Zirkumpolare Sternbilder
Einige Sterne und Sternbilder sind das ganze Jahr hindurch sichtbar. Dies sind so genannte „zirkumpolare Sternbilder“, was bedeutet, dass sich ihre Position im Verhältnis zur Erde das Jahr hindurch kaum verändert. Das wohl bekannteste zirkumpolare Sternbild ist der Kleine Bär. Der hellste Stern in diesem Sternbild ist der Polarstern, auch Nordstern genannt. Dieser Stern liegt fast genau über dem Nordpol und diente über Jahrhunderte den Seefahrern bei der Navigation. Andere Sternbilder, die Sie bei Dunkelheit sehen können, sind Drache, Cassiopeia und Kepheus. Diese Sternbilder sollten Sie immer sehen können, wenn Sie nach Norden blicken.
Jahreszeitliche Sternbilder
Andere Sternbilder sind nur zu bestimmten Zeiten des Jahres sichtbar. Obwohl der Winter die beste Jahreszeit ist, um in der Arktis Sterne zu betrachten, können Sie auch im Frühjahr und Herbst und sogar in Teilen des Sommers wunderbare Himmelansichten erhaschen. Hier ist ein Überblick über einige dieser jahreszeitlichen Anblicke:
Im Frühjahr können Sie direkt über sich das Sternbild des Krebses erblicken. Wie bei vielen Sternbildern müssen Sie ein wenig Ihre Phantasie anstrengen, um das Sternbild zu erkennen – der Krebs wird von fünf Sternen gebildet, die eine Y-Form bilden. Wenn Sie nach Süden blicken, finden Sie die Wasserschlange. Dieses Sternbild schlängelt sich buchstäblich über den Himmel und lässt sich am besten anhand der Sterne ermitteln, die den Kopf der Schlange bilden.
Der arktische Sommer ist zumeist vom Tageslicht geprägt, doch am Anfang und Ende dieser Jahreszeit gibt es ein wenig Dunkelheit für Sternengucker. In dieser Zeit können Sie die Sternbilder Herkules und Leier erblicken, die beide am östlichen Sternhimmel zu finden sind. Herkules finden Sie, indem Sie die vier Sterne suchen, die ein Trapez bilden, und dann die Punkte verbinden, um die Arme und Beine des Helden zu finden. Leier ist leicht zu entdecken, wenn Sie Herkules gefunden haben – dieses Sternbild befindet sich direkt unter dem Knie von Herkules.
Der Nordpolarkreis bietet einzigartige Bedingungen, um den Nachthimmel in seiner ganzen Pracht zu sehen. Wenn Sie einige dieser Sternbilder erblickt haben, können Sie in den Geist eintauchen, mit dem diese Sternbilder einst gebildet wurden, und eigene Sternbilder erfinden. Im Herbst erscheinen Pegasus und Andromeda auf dem östlichen Sternhimmel. Um Pegasus zu finden, sollten Sie nach dem „großen Quadrat“ suchen, einem fast genauen Quadrat aus vier Sternen am Himmel. Dieses Quadrat verweist auch auf Andromeda – die US-Website Earthsky.org empfiehlt, sich ein Baseballfeld vorzustellen, wobei das Sternbild die Third Base darstellen würde. Wenn Sie durch diesen Winkel eine gerade Linie ziehen, führt diese Linie direkt in den Andromedanebel.
Da der Winter optimale Bedingungen für Sternengucker bietet, sollte es kein Problem darstellen, die vielen Kalt-Wetter-Sternbilder zu erblicken. Orion ist ein besonders schönes Sternbild, das sich relativ einfach aufgrund seines Motivs erkennen lässt. Blicken Sie zuerst nach Osten und suchen Sie die drei Sterne, die den „Gürtel“ des Sternbildes bilden. Wenn Sie den Gürtel gefunden haben, sollten Sie auch die anderen Sterne finden können, die den Rumpf und die Gliedmaßen von Orion darstellen. Folgen Sie seinem linken Arm, um Pfeil und Bogen zu finden. Wenn Sie sich hingegen auf seinen rechten Arm konzentrieren und dann direkt daneben blicken, sehen Sie das untere Ende von Zwillinge. Dieses Sternbild lässt sich sehr leicht auffinden, da die beiden Linien, die die Sterne bilden, ziemlich symmetrisch verlaufen.
Der Nordpolarkreis bietet einzigartige Bedingungen, um den Nachthimmel in seiner ganzen Pracht zu sehen. Wenn Sie einige dieser Sternbilder erblickt haben, können Sie in den Geist eintauchen, mit dem diese Sternbilder einst gebildet wurden, und eigene Sternbilder erfinden.