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Die Hauptstadt der Falkland-Inseln: Die Geschichte von Port Stanley

Port Stanley, die malerische, beliebte Hauptstadt der Falkland-Inseln, wurde 1843 gegründet und ist heutzutage die größte Ansiedlung in diesem entlegenen Territorium weit im Südatlantik.

Lesedauer 3 Minuten


Der im gängigen Sprachgebrauch einfach als „Stanley“ bezeichnete Ort liegt auf der Insel Ostfalkland und ist bei Besuchern beliebt, die unverwechselbare Abenteuer suchen. Geschichte, Geografie und Kultur dieses faszinierenden Städtchens belohnen alle, die hierher reisen.

Port Stanley war nicht immer Hauptstadt

Der britische Imperialist Richard Clement Moody sandte die Kapitäne Francis Crozier und James Clark Ross aus, um eine neue Hauptstadt für die Falkland-Inseln zu finden, die bislang Port Louis war. Die Männer segelten in zwei Schiffen davon und verbrachten fünf Monate mit der Suche im Archipel. Im Jahr 1843 begannen die Bauarbeiten für die neue Siedlung, die 1845 offiziell zur Hauptstadt ernannt wurde. Die neue Hauptstadt erhielt den Namen Stanley Harbour nach Lord Stanley, dem damaligen Kriegs- und Kolonialminister, der die Falkland-Inseln jedoch nie besucht hatte.

Ruhepause für Seemänner, Reparatur für Schiffe

Als Tiefseehafen liefen Schiffe Stanley häufig für Instandsetzungsarbeiten an. Schiffe auf dem Weg durch die Magellan-Straße mussten mit hohem Seegang und Stürmen zurechtkommen. Viele segelten wegen Ausbesserungen nach Stanley Harbour, was die Schiffsreparatur zu einer der wichtigsten Industriezweige der Hauptstadt machte. Auch Robben- und Walfangschiffe nutzten Stanley als Heimathafen. Später wurde es zu einer Bekohlungsanlage für die königliche Marine.

Naturkatastrophen und Krieg

Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Stadt in Folge übermäßigen Torfabbaus durch zwei Erdrutsche beschädigt. Beim zweiten Erdrutsch 1886 kamen zwei Menschen zu Tode.

Im April 1982 überfiel Argentinien die Falkland-Inseln und besetzte Stanley in der Annahme, dass Großbritannien die Inseln nicht mit Gewalt zurückerobern würde. London schlug jedoch zurück und sandte seine Kriegsschiffe aus. Nach Verlust eines Kriegsschiffs und aller 300 Mann Besatzung beließ Argentinien seine Schiffe in der Sicherheit des Hafens. In der Zwischenzeit wurden die britischen Streitkräfte aus der Luft von der argentinischen Luftwaffe bedroht und verloren ihre Kriegsschiffe.

Im Mai 1982 landeten die britischen Streitkräfte auf den Inseln und nahmen den Kampf mit argentinischen Bodentruppen auf. Die Schlacht um Stanley begann am 11. Juni. Drei Tage später ergaben sich die argentinischen Streitkräfte.

Die Politik in Stanley

Angesichts Stanleys winziger Bevölkerung von 1.750 überrascht es nicht, dass es so gut wie keine Arbeitslosigkeit gibt. Schafschur und Wollproduktion waren die Wirtschaftsfaktoren der Insel. Doch in den letzten Jahre haben Fischfang und Tourismus erheblich zugenommen und das örtliche BIP rasant gesteigert. Alle Politiker in Stanley sind parteilos und werden von den Anwohner gewählt. Der höchste Funktionär, der Gouverneur, wird von der britischen Regierung ernannt, um die britische Monarchie zu repräsentieren.

Die Kultur in Stanley

Da die Falkland-Inseln keine indigene Bevölkerung haben, wurden kulturelle Praktiken übernommen und importiert, überwiegend vom Vereinigten Königreich. Die Atmosphäre in Stanley wird oft mit der in einem schottischen oder englischen Städtchen verglichen und die Einheimischen pflegen viele britische Gebräuche.

Die Highlights von Port Stanley

Port Stanley befindet sich auf der Insel Ostfalkland und hat Besuchern eine Reihe gemütlicher Cafés und informativer Museen zu bieten. Unverzichtbare Attraktionen sind das Falkland-Inseln-Museum, die Kirche St. Mary‘s, „Government House“, der Regierungssitz des Gouverneurs, sowie das Denkmal zur Befreiung 1982.

Die 1892 geweihte Kathedrale Christ Church ist eine der eindrucksvollsten Landmarken des Ortes und sogar auf den Banknoten der lokalen Währung aufgedruckt. Obwohl sie zu den kleinsten anglikanischen Kirchen der Welt zählt, besticht ihre Fassade durch ein Gewölbe, das 1922 aus den enormen Kieferknochen zweier Blauwale von den Südlichen Shetland-Inseln konstruiert wurde.

Dieser Ort auf den Falkland-Inseln ist wie kein anderer. Trotz der knapp 13.000 Kilometer Entfernung zum Vereinigten Königreich haben sich in Stanley viele Eigenheiten der britischen Kultur erhalten. Doch nur wenige Schritte von den größeren Straßen befindet sich eine exotische Tierwelt, die in keiner englischen Landschaft zu finden ist. Durch seine unvergleichliche Mischung aus Kultur, Traditionen, Tierwelt und Landschaften kommen Reisende immer wieder gerne nach Stanley zurück.

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